Die Vergangenheit holt einen ein .....

Saro geht weiterhin auf seine Frau zu, das blutrote weicht nicht aus seinen Augen, jedoch verstummt das Knurren, ein Lächeln ziert die Lippen des Mannes, ehe er doch ungewöhnlich sanft zuhauchen scheint.

Es ist vorbei mein Schatz

lächelt er Wapiya an, auch langsam verschwindet das Rote, und die Blaue Farbe kommt wieder zum Vorschein.

Dir kann nichtsmehr passieren ......sie ist Tot, und das ohne Widerkehr

Dennoch wirkt er bedrückt, ist es dennoch nie seine Art, jemandem auf diese brutale Art sein Leben zunehmen, jedoch legen sich Saro's Schwingen beinahe schützent um seine Frau, sie wohl auch beruhigen wollent.

Ich kann noch in so einem starkem Blutrausch sein ....Dir jedoch wird nie was passieren, das schwöre ich Dir ,......denn dafür liebe ich Dich zusehr

Flüstert Saro, und haucht ihr zögernd einen Kuss auf die Lippen, wodurch sie wohl auch das Blut der Hexe schmecken kann

Und alles gute zum Geburtstag Grinst Saro seine derzeit noch Verlobte an, ehe wohl ein paar Tage später die Trauung stattfindet - beide wundervoll und Edel gekleidet, und auch in einem so schönem und klarem Nachthimmel gaben sich beide unter dem Schwur einer Schamanin das Ja-Wort.

Und so wird es Saro auch tun - Wapiya lieben und Ehren, bis der Tot ihn scheidet ....

Es war eine wundervolle Hochzeitszeremonie die von der Schamanin Kaldeja vollzogen wurde. Stolz, den Namen der Familie De Neve tragend, nahm Wapiya einen Setzling in einer hübschen Schale von der Schamanin entgegen. Auch gab es Geschenke für das junge Brautpaar von einem Gast, der sich das Schauspiel welches sich bei der Zeremonie bot, nicht entgehen lassen wollte.

Zuhause angekommen nahm Saro einen Hammer und schlug damit einen Nagel in die Wand über dem Kamin. Dort hängte er die Urkunde des Stadtschreibers auf, damit jeder Gast es gleich sehen konnte.

Saro war wie jeden Tag auf der Jagd und so entschloss sich Wapiya zu einem Spaziergang in Richtung Familiengruft. Noch nie war sie allein dort hin gegangen. Mit dem Setzling in der Schale begab sie sich auf den Weg, sich mehrmals umschauend ob sie Saro irgendwo sah.

Sie wollte ihn überraschen und hoffte, dass es ihm gefiel. Wapiya buddelte mit ihren Händen in der Nähe der Gruft ein kleines Loch in die Erde und pflanzte den Setzling ein, in der Hoffnung das immer Frieden über der Familie herrschen wird. Und vielleicht bringt es auch Glück und Kindersegen *bei dem Gedanken schmunzelte Wapiya leicht*

Es dämmerte schon als Wapiya sich auf den Heimweg machte.

Es vergingen viele Tage ohne ein Lebenszeichen von ihrem Gatten. Wapiya war es ja schon gewohnt einige Tage ohne ihn zu sein, doch diesmal machte sie sich sehr große Sorgen und hoffte bald etwas von ihm zu hören.

Wapiya reiste nach Lichthafen, dort angekommen fragte sie alle möglichen Leute die sie traf,
ob irgendjemand Saro gesehen hat. Doch nichts deutete darauf hin, dass er in letzter Zeit in der Stadt war. Nicht bei den Händlern und auch nicht bei Halam, wo sie oft zum Essen waren.

So setzte sie ihre Reise fort nach Silberstreif, aber auch da hatte man ihn noch nicht gesehen. Nun blieb ihr nichts anderes mehr übrig als wieder zum Anwesen der Familie De Neve zurück zu gehen und weiter auf eine Nachricht von ihm zu warten.

*Als Wapi wohl Nachhause kommt dürfte ihr ein Brief auffallen, diesen Sie wohl vorher übersehen hatte, in all ihrer Sorge, als die Frau näher an den Tisch tritt, und den Brief öffnet, kommt ein kleines Gedicht zum Vorschein, sichtlich zusehen ist dabei die Handschrift ihres Mannes*

"Du bringst Farbe in mein Leben, färbst die Leinwand endlich neu,
und mein Kleines ja bis heut hab Ichs kein einziges mal bereut,
mit dir Zusammen zu sein, denn ohne dich zerbricht das kleine ich,
manche Menschen sehen Engel,
aber ich ja ich sehe dich,
und seit ich einmal dieses Leben gekostet hab,
hab ich nie wieder Irgendwas gesehen was so kostbar war,
und offenbar mein Schatz, sehe Ich fehlt mir oft der Mut,
dir zu sagen, nur nach dir hab ich mein Leben lang gesucht,
denn geht’s mir schlecht ja dann bist du für mich da,
und verliere ich die Hoffnung ja dann biegst du es wieder grad,
sollte ich mich nochmal verlieben, sollte es wirklich doch so sein,
versprech ich dir mein Schatz, dann wird es unsre Tochter sein.
Ich hab noch etwas so Schönes gesehen,
du erleuchtest den Raum, bist die Krönung in mei‘m Leben,
und bin ich verletzt und geknickt,
zauberst du mir dennoch wieder ein Lächeln in mein Gesicht.

Und der Himmel färbt sich Schwarz, denn du breitest deine Flügel aus,
Du wirfst mich aus der Bahn, ich hab so angst dich zu verlieren,
denn du erhellst den Raum mit Licht,
und alles Blickt zu deiner Schönheit auf,
alles um dich erlischt,
Ich hab so Angst dich zu verlieren,
Angst dich zu verlieren,
dich zu verlieren."

"Ich liebe Dich über alles Wapi, aber ich muss noch etwas erledigen, und wollte Dich nicht beunruhigen, ich werde bald wieder zu Dir Heim kehren, das verspreche ich Dir!

In ewiger Liebe und Treue, dein Saro"

*steht noch unten im Brief, darunter folgt die Unterschrift ihres Ehegattens - wo sich Saro derzeit aufhält, ist wohl ungewiss, aufjedenfall ist sein Wille lebendig und in einem Stück wieder heim zukehren, zu seiner Frau*

*Mit einem Lächeln der Zufriedenheit las sie die Zeilen ihres geliebten Gatten* So ein Herumtreiber *sagte sie leise vor sich hin*.

Beruhigt geht Wapiya schlafen um am nächsten Morgen zum Schneider zu gehen, da sie ein neues Kleid anfertigen  lassen möchte, um hübsch auszusehen, wenn Saro nach Hause kommt.

oO( Was er wohl spannendes zu berichten hat, wenn er wieder Heim kommt? ) *Mit diesen Gedanken schläft sie auch einige Zeit später ein*.

Inzwischen war wieder eine Woche vergangen und Wapiya machte sich auf den Weg nach Lichthafen zum Schneider um ihr neues Kleid abzuholen. Sie hatte sich einen blauen Seidenstoff dafür ausgesucht und in der Sonne glänzte er sogar etwas lila. Wapiya bestaunte die gute Arbeit des Schneiders und bezahlte ihn großzügig.

Nachdem sie noch einige Einkäufe in anderen Läden getätigt hatte, begab sie sich wieder auf den Heimweg. Hoffnungsvoll ihren Gatten Saro zuhause anzutreffen betrat sie das Haus und rief ihn: "Saro ? Bist Du da ?" Doch leider war er immer noch nicht da.

Ihr fiel ein, dass er immer erst zur Familiengruft ging bevor er nach Hause kam. Die Abendsonne ging langsam unter als Wapiya sich auf den Weg zur Gruft machte. Eine mit Wasser gefüllte Ziegenblase trug sie bei sich, um den Setzling zu gießen, den beide zur Hochzeit geschenkt bekamen.

Sie hegte und pflegte das kleine Bäumchen , denn es spiegelte ihre Liebe zu Saro wieder. Wapiya blieb noch ein paar Stunden und wartete vergebens auf die Heimkehr Saro's. Es war schon Mitternacht als sie wieder ihr Haus betrat und da stand er.

Endlich.... Saro ist wieder zuhause.

*er schaut über die Schulter, als er die Türe hörte, lag er noch etwas Brennholz in den Kamin nach, ehe er auf seine Frau zugeht, um sie mit einem Kuss zu begrüßen*

"Es tut gut Dich endlich wiederzusehen, die Sehnsucht zerrte oft an mir, dafür kamst du oft in meinen Träumen vor, was mich motivierte, weiter zu machen"

*er lächelt sachte, die Hände an ihren Hüften über das neue Kleid streichent*

"Und jedesmal wenn ich dich sehe, verliebe ich mich neu in Dich, wenn es nach mir ginge, würde ich Dir jeden Tag das Ja-Wort geben"

*folgt ein verliebtes Lächeln, was wohl an einen Jugendlichen erinnern könnte, der Frisch Verliebt ist*

"Aber ich bin müde ....morgen erzähle ich Dir gerne von meiner Reise, und was ich getan habe"

Es ist nicht mehr weit... hinter diesen Bäumen...

Das verführerische lächeln auf den blutroten Lippen hatte ihr Opfer in den Bann gezogen...
Einen Ast beiseite schiebend deutete sie auf das Herrenhaus, welches nun zum Vorschein kam.
Sie griff nach der Hand des jungen Mannes und eilte auf das Verwitterte Haus zu, die Türe zur Gänze aufschiebend trat sie ein.

Siehst du? Es ist wahrlich verlassen! Komm wir schauen uns ein wenig um...

immer noch lag ein lächeln auf ihren Lippen, dann wandte sie ihm den Rücken zu und schlenderte durch die Gänge des Hauses, schaute mal dort hinein, mal in diesen Raum... schließlich trat sie in eines der Gemächer.

Sich in dem Raum umsehend lachte sie, trat näher an das Bett und deutete dem Mann sich ihr zu nähern - seine Hände an ihren Hüften spürend lächelte sie - seine Lippen näherten sich den ihren... doch ehe er sie Küssen konnte schlug sie ihre Fangzähne in seinen Hals und Trank von einem Blut. Erst als er langsam zu Boden glitt ließ sie von ihm ab. Den blick auf ihr Opfer gesenkt, immernoch lächelnd, erst in diesem Moment schien er zu begreifen, dass sie niemals auch nur mehr von ihm wollte als sein Blut. Ihre sonst silbergrauen Augen leuchteten Blutrot als sie das Blut von ihrem Lippen wischte. Dann ließ sie sich auf der Bettkante nieder und blickte sich genauer um.

Lang ist es her, dass ich dieses Zimmer betreten habe. Und es fühlt sich noch immer wie ''Heimat'' an.

Die Augen schließend dachte sie an vergangene Zeiten, an ihren Vater Saro und an ihre Großmutter Ariell.

Als sie die Augen wieder öffnete wusste sie, dass dieses Haus nicht so verlassen war wie es den anschein hatte.

Vater...

Saro ging abermals in Richtung der Familiengruft, und beschaute lächelnt die massive Türe, jedoch hob er die Augenbrauen, als er wohl einen hallenden Schrei durch den Wald hindurch hört.

"Hrrrrm, das kommt doch, wer wagt es das Haus zu betreten? Bestimmt wieder irgendwelche Plünderer"

Ein Lächeln legt sich trotz der Tatsachen dass er den Verdacht hat, jemand möchte Gegenstände aus dem Anwesen seiner Familie entwenden, so macht er sich auch schnellen Schritten in dessen Richtung.

Es war schon Dunkel geworden, als er durch ein paar Blätter und Ästen das inzwischen zugewucherte Anwesen der Familie Izual erblickt, verengte er die Augen und schaute zu Boden - waren dort Fußspuren die noch nicht all zu alt zusein scheinen.

"Satt werde ich allemal, wenn ich mich nicht irre - sind es zwei Personen"

Ertönt ein leises Lachen, ehe er sich dem Anwesen nähert, die Flügel eng um seinen Körper gelegt, betritt er die Eingangshalle, wodurch wohl auch das alte Holz zu knarzen beginnt.

In gemächlichem Tempo werden die unteren Räume abgesucht, jedoch vergebens bevor nun auch die oberen Räume in Augenschein genommen werden.

Eines der Türen, wohl das ehemalige Schlafzimmer seiner Tochter war wohl nur angelehnt, und so konnte er durch den Türspalt spähen, am Boden sah er den Mann, jener wohl leblos am Boden lag, sowie wohl die Schatten einer Person die er erstmal nicht erkennt.

Langsam öffnet Saro die Türe und betritt den Raum, im knappen Mondlicht welches wohl noch durch die verstaubten Fenster strahlt, könnte man wohl die rötlichen Augen erkennen, die die Frau fixieren, diese wohl im Dunkeln sitzt, er sieht lediglich die Umrisse.

Wer seid Ihr? Was macht Ihr hier? Verschwindet ehe ich mich vergesse - oh zuspät, das habe ich bereits - noch irgendwelche Worte? Aus diesem Haus kommt Ihr leben nichtmehr heraus....