Nach einem langen und blutigen Tag auf dem Schlachtfeld macht er sich auf den Weg um eine Unterkunft für die bereits angebrochene Nacht zu finden. Sein schwarzes Ross, welches vom Kampfe noch sichtlich erschöpft ist, zerrt er dabei wenig feinfühlig am Riemen durch die Stadt und beobachtet, was in den dunklen und nebligen Gassen geschieht. Die Straßen sind überwiegend leer gefegt zu dieser späten Stunde. Nur noch wenige Bettler, Gaukler und Halunken versuchen vergeblich irgendwo ein paar Silberlinge aufzutreiben. Sein Weg führt ihn direkt an der Stadtmauer entlang, welche er wie gewohnt nach den neuesten Informationen erkundet. Dabei fällt ihm nach wenigen Augenblicken ein Pergament auf, welches sich mit den Jüngern Shaels beschäftigt.
„Das muss wohl ein schlechter Witz sein. Wer soll bitte dieses Weib namens Ianthe sein? Sie ist mir völlig fremd. Dennoch scheint sie einen Drang nach Schmerzen zu verspüren. Anders sind ihre Schriften und schlechten Zeichnungen nicht zu erklären. Die Endlösung durch die Macht Shaels steht bevor. Von Tag zu Tag werden wir stärker und einflussreicher. Die Reinigung dieser erbärmlichen Welt wird kommen. Dem wird auch sie nicht ausweichen können.“
„Und ihr schließen sich weitere Gestalten an, die mir gänzlich unbekannt sind. So viele Männer, wie ihr folgen, muss sie scheinbar gewisse Qualitäten mitbringen! Ob ich für ein paar Münzen wohl auch einmal in den Genuss kommen darf?“
Er blickt auf die Zeichnung von Furax.
„Ihm möchte Sie auch den Krieg erklären? Er soll auch ein Anhänger Shaels sein? Das ist selbst mir noch nicht bekannt. Ihrer Einbildung sind offenkundig keine Grenzen gesetzt.“
„Die Häuser Ther und Lestat beschäftigen sich doch nicht mit solch unbedeutenden Lebensformen. Da will jemand Ruhm und Ehre durch den Kampf gegen uns erlangen. Sie sehnen sich wohl nach einem frühzeitigen Ableben. Doch die Zeit wird schon noch kommen. Die Auserwählten Shaels bieten diesen Kreaturen doch keine Plattform um sich präsentieren zu können. Auf solch lächerlichen Schriften reagiere ich nicht.“
Etwas ernüchtert wendet er sich wieder von der Mauer ab und sucht die nächste Taverne auf, in der Hoffnung dort vielleicht auch ein Freudenhaus ausfindig zu machen.